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Wir nähern uns dem Abschluss des ersten Abschnitts von Masticationpedia, der im Wesentlichen die Aufgabe hatte, den Status quo der Diagnostik im Bereich der Orofazialen Schmerzen und der temporomandibulären Störungen darzustellen. Wir haben auch die ersten Hindernisse vorgestellt, die sich einer korrekten, detaillierten und schnellen Diagnose entgegenstellen, aber möglicherweise entgeht dem Forscher und Kliniker ein wenig, dass es auch Probleme und Einschränkungen außerhalb des klinischen Kontextes gibt, wenn man beispielsweise an den Reihenfolgeneffekt der dem Arzt präsentierten Informationen zur Diagnosestellung denkt. Sobald wir dieses kognitive Phänomen kennen, wie können wir es statistisch darstellen? Leider eignet sich die klassische Statistik mit dem berühmten und überbewerteten Bayes-Theorem nicht, da die Variablen nicht kompatibel sind. Aus diesem Grund haben wir, bevor wir zur Vorstellung der letzten beiden Patienten übergehen, einige zugrunde liegende Anomalien hervorgehoben. | |||
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=== | === Einführung === | ||
Während der vorherigen Kapitel von Masticationpedia wollten wir die diagnostische Komplexität im Bereich der Orofazialen Schmerzen und der temporomandibulären Störungen (TMDs) hervorheben, die manchmal viel ernsthaftere neurologische und/oder systemische Pathologien mit einem diagnostischen Verlauf von Jahrzehnten verbergen. Einer der auffälligsten Daten, die aus der Forschungsliteratur hervorgehen, ist die hohe Prävalenz von TMD (30%-50%) weltweit in Kombination<ref>Ouanounou A, Goldberg M, Haas DA. Pharmacotherapy in '''Temporomandibular''' '''Disorders''': A '''Review'''. J Can Dent Assoc. 2017 Jul;83:h7.</ref> mit ihrer Variabilität zwischen klinischen Studien (3-20%).<ref>Poveda Roda R, Bagan JV, Díaz Fernández JM, Hernández Bazán S, Jiménez Soriano Y. '''Review''' of '''temporomandibular''' '''joint''' pathology. Part I: classification, '''epidemiology''' and risk factors. Med Oral Patol Oral Cir Bucal. 2007 Aug 1;12(4):E292-8.</ref><ref>Türp JC, Schindler HJ.Schmerz. Chronic '''temporomandibular''' '''disorders''']. 2004 Apr;18(2):109-17. doi: 10.1007/s00482-003-0279-x.PMID: 15067530 </ref><ref>Fricton JR. The relationship of '''temporomandibular''' '''disorders''' and fibromyalgia: implications for diagnosis and treatment. Curr Pain Headache Rep. 2004 Oct;8(5):355-63. doi: 10.1007/s11916-996-0008-0.PMID: 15361319 </ref><ref>De Meyer MD, De Boever JA.The role of bruxism in the appearance of '''temporomandibular''' '''joint''' '''disorders'''].Rev Belge Med Dent (1984). 1997;52(4):124-38. PMID: 9709800 | |||
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Wir fragen uns zunächst: Warum gibt es so viele Variationen in der Prävalenz von TMDs in der Bevölkerung zwischen den verschiedenen Studien, die in verschiedenen Teilen der Welt durchgeführt wurden? Ist es vielleicht ein Fehler im Design von Studien, statistischen Prozessen oder im Wissen? Wie dem auch sei, all dies hat die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft veranlasst, nach neuen Paradigmen zu suchen, um den diagnostischen und therapeutischen Schaden durch ein Modell namens "Research Diagnostic Criteria" und mit den Initialen "RDC" einzudämmen. Jenseits der konzeptionellen Genauigkeit der RDC, die ausschließlich zur Unterscheidung zwischen Gesunden und TMD-Patienten entwickelt wurde, ein Thema, das im nächsten Abschnitt von Masticationpedia ausführlich behandelt wird, fanden wir uns in der Situation, Diagnosen schwerwiegender Pathologien bei Patienten zu stellen, die zuvor als TMDs diagnostiziert worden waren. | |||
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