Editor, Editors, USER, editor, translator
5,845
edits
Line 74: | Line 74: | ||
Wir stehen offensichtlich vor einer Reihe von Themen, die eine angemessene Diskussion verdienen, weil sie die klinische Diagnostik betreffen. | Wir stehen offensichtlich vor einer Reihe von Themen, die eine angemessene Diskussion verdienen, weil sie die klinische Diagnostik betreffen. | ||
Im Gegensatz zu den formalen Sprachen der Mathematik, Logik und Computerprogrammierung (die künstliche Zeichensysteme mit präzisen Syntax- und Semantikregeln sind) entwickeln sich die meisten wissenschaftlichen Sprachen als einfache Erweiterung der natürlichen Sprache mit einer Mischung einiger Fachbegriffe. Die medizinische Sprache gehört zu dieser Zwischenkategorie. Es geht aus der natürlichen und alltäglichen Sprache hervor, indem Begriffe wie „neuropathischer Schmerz“, „temporomandibuläre Störungen“, „Entmarkung“, „Allodynie“ usw. hinzugefügt werden. Aus diesem Grund hat es keine spezifische und semantische Syntax außer der, die es aus der natürlichen Sprache übernimmt . Betrachten wir zum Beispiel den Begriff „Krankheit“, der sich auf die Patientin Mary Poppins bezieht: Dies ist ein Begriff, der das grundlegende Konzept der Medizin bezeichnet, Krankheit auf der Grundlage der Nosologie und der klinischen Forschung und Praxis. Es wird erwartet, dass es sich um einen gut definierten Fachbegriff handelt, aber es ist immer noch ein unbestimmter Begriff. | |||
Niemand weiß, was es genau bedeutet, und abgesehen von einigen Medizinphilosophen interessiert sich niemand für seine genaue Bedeutung. Betrifft „Krankheit“ beispielsweise das Subjekt/den Patienten oder das System (als lebenden Organismus)? Und folglich: kann ein Patient, der nicht rechtzeitig krank ist <math>t_n</math> mit einem System zusammenleben, das sich bereits in der Zeit in einem strukturellen Schadenszustand befindet <math>t_{i,-1}</math>? | |||
'' | ''Der Begriff schmachtet ohne jede Semantik, als ob er irrelevant oder grundlos wäre, und seine Ableitungen teilen die gleiche semantische Unklarheit mit ihm.''<ref>{{cita libro | ||
|autore=Sadegh-Zadeh Kazem | |autore=Sadegh-Zadeh Kazem | ||
|titolo=Handbook of Analytic Philosophy of Medicine | |titolo=Handbook of Analytic Philosophy of Medicine | ||
Line 91: | Line 91: | ||
}}</ref> | }}</ref> | ||
; | ;Zusamenfassend, | ||
* | * Ist die Patientin Mary Poppins krank oder ist das Kausystem beschädigt? | ||
* | * Handelt es sich stattdessen um eine „System“-Krankheit, wenn man das Kausystem in seiner Gesamtheit betrachtet, das aus Untergruppen wie Rezeptoren, peripherem und zentralem Nervengewebe, Oberkieferknochen, Zähnen, Zunge, Haut usw. besteht? | ||
* | * Oder handelt es sich um eine „Organ“-Erkrankung, die in diesem speziellen Fall das Kiefergelenk (TMJ) betrifft? | ||
Diese kurzen Notizen zeigen, wie die Ungenauigkeiten und Besonderheiten der natürlichen Sprache durch ihre syntaktisch und semantisch unterentwickelte Form in die Medizin eindringen. Auf einige dieser Besonderheiten soll an konkreten klinischen Beispielen eingegangen werden.<center> | |||
== Klinischer Ansatz== | |||
(fahren Sie mit der Maus über die Bilder) | |||
<center> | |||
== | |||
( | |||
</center> | </center> | ||
<center><gallery widths="350" heights="282" perrow="2" mode="slideshow"> | <center><gallery widths="350" heights="282" perrow="2" mode="slideshow"> | ||
File:Spasmo emimasticatorio.jpg|'''<!--46-->Figure 1:''' | File:Spasmo emimasticatorio.jpg|'''<!--46-->Figure 1:'''Abbilndung 1:Fahren Sie mit der Maus über die Bilder | ||
File:Spasmo emimasticatorio ATM.jpg| | File:Spasmo emimasticatorio ATM.jpg|Abbildung 2: Kiefergelenk-Stratigraphie des Patienten mit Anzeichen von Kondylenabflachung und Osteophyten | ||
File:Atm1 sclerodermia.jpg|'''<!--50-->Figure 3:''' | File:Atm1 sclerodermia.jpg|'''<!--50-->Figure 3:'''Abbildung 3: Computertomographie des Kiefergelenks, die die Stratigraphie in Abbildung 2 bestätigt | ||
</gallery></center> | </gallery></center> | ||
== | ==Was bedeutet ein medizinischer Begriff== | ||
Fragen wir uns, was „Bedeutung“ bedeutet. | |||
Das Cambridge Dictionary sagt: „Die Bedeutung von etwas ist das, was es ausdrückt oder darstellt"<ref>[https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/meaning Cambridge Dictionary online]</ref>.So einfach es scheinen mag, der Begriff „Bedeutung“ ist ziemlich allgemein und vage; es gibt noch keine allgemein akzeptierte antwort auf die frage „was bedeutet „bedeutung“?“ Es wurden kontroverse Bedeutungstheorien entwickelt, und jede hat ihre Vor- und Nachteile<ref>{{cita libro | |||
| autore = Blouw P | | autore = Blouw P | ||
| autore2 = Eliasmith C | | autore2 = Eliasmith C | ||
Line 142: | Line 138: | ||
}}</ref>. | }}</ref>. | ||
Traditionell wird ein Begriff als sprachliche Bezeichnung dargestellt, die ein Objekt in einer Welt bedeutet, konkret oder abstrakt. Es wird angenommen, dass der Begriff in der Sprache stellvertretend für dieses Objekt steht, z. „Apfel“ für die berühmte Frucht. Dieser Begriff „Apfel“ wird dieselbe Bedeutung für das amerikanische Kind, den europäischen Erwachsenen oder den chinesischen Ältesten haben, während die Bedeutung „orofazialer Schmerz“ eine Absicht für den Neurologen, eine für den Zahnarzt und seine eigene Essenz für die unglückliche Mary haben wird Poppins. | |||
Solche Ausdrücke beziehen ihre Bedeutung nicht aus der Darstellung von etwas in der Welt da draußen, sondern aus ihrer Beziehung zu anderen Begriffen in der eigenen Welt oder im eigenen Kontext. | |||
Die Bedeutung des Schmerzes für Mary Poppins bezieht sich darauf, was er für sie bedeuten kann, für ihr Gewissen, und nicht für die Außenwelt: Tatsächlich macht es keinen Sinn, den Patienten zu bitten, seinem Schmerz einen numerischen Wert zuzuordnen, sagen wir von 0 bis 10 , hat keine Bedeutung, weil es keinen internen normalisierenden Bezug auf die eigene Welt oder den eigenen Kontext gibt.<br> | |||
Dasselbe gilt für den Neurologen, der dem Begriff „Schmerz in der rechten Gesichtshälfte“ nur in seinem Kontext auf der Grundlage von Synapsen, Axonen, Ionenkanälen, Aktionspotentialen, Neuropeptiden usw. einen Sinn geben wird.<br> | |||
Der Zahnarzt wird das gleiche tun, basierend auf seinem Kontext, der hauptsächlich aus Zähnen, Kiefergelenk, Kaumuskulatur, Okklusion usw. besteht. | |||
Konzepte sollten bei der „'''Differenzialdiagnostik'''“ nicht vernachlässigt werden, da sie Quellen klinischer Fehler sein könnten. Aus diesem Grund sollten wir über die mit Gottlob Frege beginnende moderne Philosophie von „Sinn“ nachdenken, als eine Zusammensetzung aus „Erweiterung“ und „Intention“ eines Begriffs, der einen Begriff ausdrückt. | |||
Das Konzept hat seine Erweiterung (es umfasst alle Wesen mit der gleichen Qualität) und „Verstehen“ (ein Komplex von Markern, die sich auf die Idee beziehen). Zum Beispiel bezieht sich der Begriff Schmerz auf viele Menschen, ist aber allgemeiner (große Erweiterung, aber wenig Verständnis). Wenn wir die Schmerzen bei Patienten betrachten, die beispielsweise Zahnimplantate erhalten, bei Patienten mit anhaltender entzündlicher Zahnpulpitis und Patienten mit neuropathischen Schmerzen (atypische Odontalgie), haben wir: | |||
# Erhöhungen der mechanischen Wahrnehmungsschwelle und der sensorischen Wahrnehmungsschwelle im Zusammenhang mit der Aktivierung von C-Fasern. | |||
# Somatosensorische Anomalien wie Allodynie, reduzierte mechanische Wahrnehmung und beeinträchtigte Schmerzmodulation bei Patienten mit atypischer Odontalgie. | |||
# Keine somatosensorische Veränderung nach Implantatinsertion, obwohl Patienten leichte Schmerzen in der behandelten Region berichten. | |||
# | |||
# | |||
# | |||
Über „Schmerz“ im Allgemeinen können wir sagen, dass es eine weite Verbreitung und ein minimales Verständnis gibt, aber wenn wir die oben erwähnte Art von Schmerz betrachten, zum Beispiel bei Patienten, die Zahnimplantate erhalten, bei Patienten mit anhaltender entzündlicher Zahnpulpitis und bei Patienten mit neuropathischer Schmerz (atypische Odontalgie), zeigt sich, dass je größer das Verständnis ist, desto geringer die Ausdehnung ist. | |||
Die '''Intension''' eines Konzepts hingegen ist eine Reihe von Aspekten, die es von den anderen unterscheiden. Dies sind die Merkmale, die den Oberbegriff „Schmerz“ differenzieren, der durch die Artikulation der Intention eines Begriffs automatisch dessen Ausdehnung reduziert. Offensichtlich können jedoch verschiedene Generalitätsskalen von einem Konzept abstammen, je nachdem, welcher Aspekt seiner Intension artikuliert wird. Deshalb konnten wir Schmerzen im Kiefergelenk konzeptionell von neuropathischen Schmerzen unterscheiden. | |||
---- | ---- | ||
Wir können daher bequem sagen, dass die Bedeutung eines Begriffs ''<math>\mathrm{S}</math>'' in Bezug auf eine bestimmte Sprache <math>\mathrm{l}</math> ist ein geordnetes Paar, bestehend aus Erweiterung und Intension, in einer Welt, die wir jetzt „Kontext“ nennen werden. | |||
Gerade mit Bezug auf den Zusammenhang müssen wir darauf hinweisen: | |||
# | #Im zahnärztlichen „Kontext“ stellt der Begriff Schmerz in der rechten Gesichtshälfte eine relativ große Erweiterung dar (so dass er in einen Bereich eingeordnet werden kann, der die „TMDs“ umfasst) und eine Intension, die sich aus einer Reihe klinischer Merkmale zusammensetzt, die möglicherweise unterstützt werden durch eine Reihe von instrumentellen radiologischen Untersuchungen, EMG, Axiographie usw. | ||
# | #Im neurologischen „Kontext“ stellt der Begriff „Schmerz in der rechten Gesichtshälfte“ jedoch eine relativ weite „nOP“-Ausdehnung und eine Intension dar, die sich aus einer Reihe klinischer Merkmale zusammensetzt, die möglicherweise durch eine Reihe von instrumentellen radiologischen Untersuchungen, EMG, somatosensorisch evoziert werden Potenziale usw. | ||
Dieses kurze, aber wesentliche Argument erlaubt uns festzustellen, wie verwundbar der sprachliche Ausdruck einer medizinischen Sprache aus einer Reihe von Gründen ist; Beachten Sie unter diesen bitte die semantische Unvollständigkeit sowie die Tatsache, dass eine Bedeutung in verschiedenen Kontexten so unterschiedlich sein kann, dass die Begriffe „nOP“ oder „TMDs“ mit diesen Prämissen mehrdeutig werden<ref>{{cita libro | |||
| autore = Jääskeläinen SK | | autore = Jääskeläinen SK | ||
| titolo = Differential Diagnosis of Chronic Neuropathic Orofacial Pain: Role of Clinical Neurophysiology | | titolo = Differential Diagnosis of Chronic Neuropathic Orofacial Pain: Role of Clinical Neurophysiology | ||
Line 195: | Line 176: | ||
| PMID = 31688325 | | PMID = 31688325 | ||
}}</ref>. | }}</ref>. | ||
== | ==Mehrdeutigkeit und Vagheit== | ||
Wie bereits erwähnt, hängt die Bedeutung eines medizinischen Begriffs über die verwendete Sprache hinaus auch von den Kontexten ab, aus denen er stammt, und dies kann zu einer „Mehrdeutigkeit“ oder „Mehrdeutigkeit“ der Begriffe führen. Ein Begriff wird mehrdeutig oder polysemisch genannt, wenn er mehr als eine Bedeutung hat. Mehrdeutigkeit und Vagheit haben in der Linguistik und Philosophie große Aufmerksamkeit erfahren<ref>{{cita libro | |||
| autore = Schick F | | autore = Schick F | ||
| titolo = Ambiguity and Logic | | titolo = Ambiguity and Logic | ||
Line 240: | Line 221: | ||
| oaf = <!-- qualsiasi valore --> | | oaf = <!-- qualsiasi valore --> | ||
| PMID = | | PMID = | ||
}}</ref>; | }}</ref>; aber trotz der erheblich nachteiligen Wirkung von Mehrdeutigkeit und Unbestimmtheit auf die Einhaltung und Umsetzung der Clinical Practice Guideline (CPG)<ref>{{cita libro | ||
| autore = Codish S | | autore = Codish S | ||
| autore2 = Shiffman RN | | autore2 = Shiffman RN | ||
Line 256: | Line 237: | ||
| LCCN = | | LCCN = | ||
| OCLC = | | OCLC = | ||
}}</ref>, | }}</ref>, Diese Konzepte wurden im medizinischen Kontext noch nicht erforscht und differenziert. | ||
Die Interpretation vager Begriffe durch die Ärzte ist sehr unterschiedlich<ref>{{cita libro | |||
| autore = Kong A | | autore = Kong A | ||
| autore2 = Barnett GO | | autore2 = Barnett GO | ||
Line 276: | Line 257: | ||
| LCCN = | | LCCN = | ||
| OCLC = | | OCLC = | ||
}}</ref>, | }}</ref>,Dies führt zu einem verringerten Griff und q größerer Übungsabweichung von CPGs. Ambiguität wird in syntaktische, semantische und pragmatische Typen eingeteilt<ref>{{cita libro | ||
| autore = Bemmel J | | autore = Bemmel J | ||
| autore2 = Musen MA | | autore2 = Musen MA | ||
Line 292: | Line 273: | ||
}}</ref>. | }}</ref>. | ||
Wie zuvor beschrieben, hat die Bedeutung eines einfachen sprachlichen Ausdrucks, auf den sich Mary Poppins bezieht, mindestens drei verschiedene Bedeutungen in drei verschiedenen Kontexten. Die Mehrdeutigkeit und Unbestimmtheit des sprachlichen Ausdrucks hinter dem Begriff „orofazialer Schmerz“, der gleichzeitig eine Quelle diagnostischer Fehler sein könnte, betrifft hauptsächlich die Ineffizienz der medizinischen Sprachlogik bei der Entschlüsselung der maschinellen Nachricht, die das System in Echtzeit sendet nach außen. | |||
Lassen Sie uns eine Minute damit verbringen, dieses interessante Thema der verschlüsselten Maschinensprache zu beschreiben, aus dem die folgenden Kapitel abgeleitet werden. | |||
Orofazialer Schmerz hat keine Bedeutung in seiner ursprünglichsten lexikalischen Form, sondern in dem, was er in dem Kontext bedeutet, in dem er existiert: eine ganze Reihe von Bereichen, auf die verwiesen wird und die von ihm erzeugt werden, wie z. B. klinische Anzeichen, verwandte Symptome und Wechselwirkungen mit anderen neuromotorische, trigeminale, dentale Distrikte usw. Diese Maschinensprache entspricht nicht der verbalen Sprache, sondern einer verschlüsselten Sprache, die auf ihrem eigenen Alphabet aufbaut, das die in verbale (natürliche) Sprache umzuwandelnde Nachricht generiert. Jetzt verlagert sich das Problem auf die Sprachlogik, die zum Entschlüsseln des Codes verwendet wird. Um dieses Konzept verständlich zu beschreiben, betrachten wir eine Reihe von Beispielen. | |||
Wir nehmen an, dass die unglückliche Mary Poppins an „orofazialen Schmerzen“ leidet, und sie vertritt gegenüber den Angehörigen der Gesundheitsberufe, mit denen sie in Verbindung steht, Folgendes:{{q2|<!--93-->Doc, vor 10 Jahren begann ich mit weit verbreiteten Beschwerden im Kiefer, einschließlich Bruxismus-Episoden; diese verschlimmerten sich so sehr, dass ich „diffuse Gesichtsschmerzen“ vorwarf, insbesondere im Bereich des rechten „TMG“ mit Geräuschen in den Unterkieferbewegungen.<br><!--94-->Während dieser Zeit bildeten sich auf meiner Haut „vesikuläre Läsionen“, die in der rechten Gesichtshälfte deutlicher waren.<br>In dieser Zeit wurden die Schmerzen jedoch intensiver und intermittierender|}} | |||
Der Mitarbeiter des Gesundheitswesens, der ein Dermatologe, Zahnarzt oder Neurologe sein kann, nimmt einige verbale Botschaften in Mary Poppins' Dialog auf, wie etwa „diffuser Gesichtsschmerz“ oder „TMJ“ oder „veszikuläre Läsion“, und stellt eine Reihe von Hypothesen auf diagnostische Schlussfolgerungen, die nichts mit der verschlüsselten Sprache zu tun haben. | |||
Hier sollten wir jedoch die erworbenen Muster und Meinungen ein wenig aufgeben, um dem Konzept der „verschlüsselten Sprache“ besser folgen zu können. Nehmen wir also an, dass das System zum Beispiel die folgende verschlüsselte Nachricht generiert und sendet: '''Ephaptic'''. | |||
Was hat „Ephaptic“ nun mit nOP oder TMDs zu tun? | |||
Nichts und alles, wie wir am Ende der Kapitel über die Logik der medizinischen Sprache besser überprüfen werden; aber bis jetzt werden wir den Konzepten der Verschlüsselung und Entschlüsselung etwas Zeit widmen. Wir haben vielleicht in Spionagefilmen oder in der Informationssicherheit davon gehört, aber sie sind auch in der Medizin wichtig, Sie werden sehen. | |||
== | ==Verschlüsselung== | ||
Fahren wir mit unserem Beispiel fort: | |||
Nehmen wir eine gemeinsame Verschlüsselungs- und Entschlüsselungsplattform. Im folgenden Beispiel werden wir die Ergebnisse einer italienischen Plattform melden, aber wir können jede Plattform auswählen, da sich die Ergebnisse konzeptionell nicht ändern: | |||
Sie geben Ihre Nachricht im Klartext ein, die Maschine wandelt sie in etwas Unlesbares um, aber jeder, der den "Code" kennt, wird ihn verstehen können. | |||
Nehmen wir also an, dass dasselbe passiert, wenn das Gehirn eine Nachricht in seiner eigenen Maschinensprache sendet, die aus Wellenzügen, Paketen von Ionenfeldern und so weiter besteht; und die eine Nachricht enthält, um den „ephaptischen“ Code zu entschlüsseln. | |||
Diese Botschaft des Zentralnervensystems muss zunächst in verbale Sprache umgewandelt werden, damit der Patient dem sprachlichen Ausdruck Bedeutung geben und der Arzt die verbale Botschaft interpretieren kann. Auf diese Weise wird jedoch die maschinelle Botschaft durch den sprachlichen Ausdruck verunreinigt: sowohl durch den Patienten, der die verschlüsselte Botschaft nicht mit der genauen Bedeutung umwandeln kann (epistemische Unschärfe), als auch durch den Arzt, weil er konditioniert ist den spezifischen Kontext seiner/ihrer Spezialisierung. | |||
Tatsächlich kombiniert der Patient, indem er eine Symptomatologie von orofazialen Schmerzen im Bereich des Kiefergelenks berichtet, praktisch die Menge von Ausdehnung und Absicht zu einem diagnostischen Konzept, das es dem Zahnarzt ermöglicht, die Diagnose von orofazialen Schmerzen aufgrund von Kiefergelenkserkrankungen zu formulieren. (TMD). | |||
Sehr oft bleibt die Nachricht zumindest so lange verschlüsselt, bis das System so geschädigt ist, dass klinische Anzeichen und Symptome so auffällig sind, dass sie offensichtlich die Diagnose erleichtern. | |||
Zu verstehen, wie die Verschlüsselung funktioniert, ist ganz einfach (gehen Sie zur Entschlüsselungsplattform, wählen Sie und probieren Sie es aus): | |||
# | #einen Verschlüsselungsschlüssel unter den ausgewählten auswählen; | ||
# | #geben Sie ein Wort ein; | ||
# | #Erhalten Sie einen Code, der dem gewählten Schlüssel und dem eingegebenen Wort entspricht. | ||
Wenn wir beispielsweise das Wort „Ephaptic“ in das Verschlüsselungssystem der Plattform einfügen, haben wir einen verschlüsselten Code in den drei verschiedenen Kontexten (Patient, Zahnarzt und Neurologe), die beispielsweise den drei verschiedenen algorithmischen Schlüsseln entsprechen, die vom Programm angegeben werden : Die A-Taste entspricht dem Patientenalgorithmus, die B-Taste dem zahnmedizinischen Kontext und die C-Taste dem neurologischen Kontext. | |||
Wenn der Patient beispielsweise Ephaptic schreibt und die A-Taste verwendet, gibt uns die "Maschine" einen Code wie zurück | |||
Line 336: | Line 318: | ||
</math> | </math> | ||
Der Schlüssel kann als "Echter Kontext" definiert werden. | |||
{{q4|<!--117-->Warum sagen Sie, dass der „Schlüssel“ des Patienten als der WIRKLICHE definiert ist?|<!--118-->schwierige Antwort, aber bitte beobachten Sie das Gate-Control-Phänomen und Sie werden es verstehen}} | |||
{{q4|<!--117--> | |||
Zunächst einmal: Nur der Patient ist sich unbewusst der Krankheit bewusst, die sein eigenes System befällt, aber er hat nicht die Fähigkeit, das Signal von der Maschinensprache in die verbale Sprache umzuwandeln. Das gleiche Verfahren findet in der „Systems Control Theory“ statt, in der ein dynamisches Steuerungsverfahren namens „State Observer“ entwickelt wurde, um den Zustand des Systems anhand von Ausgangsmessungen abzuschätzen. Tatsächlich ist in der Kontrolltheorie die Beobachtbarkeit ein Maß dafür, inwieweit der interne Zustand eines Systems aus der Kenntnis seiner externen Ausgänge abgeleitet werden kann<ref>[[wikipedia:Observability|Osservability]] </ref>. Während im Fall eines biologischen Systems eine „stochastische Beobachtbarkeit“ linear dynamischer Systeme bevorzugt wird<ref>{{cita libro | |||
| autore = Chen HF | | autore = Chen HF | ||
| titolo = On stochastic observability and controllability | | titolo = On stochastic observability and controllability | ||
Line 356: | Line 337: | ||
| LCCN = | | LCCN = | ||
| OCLC = | | OCLC = | ||
}}</ref>, | }}</ref>,die Gramschen Matrizen dienen der stochastischen Beobachtbarkeit nichtlinearer Systeme<ref>[[wikipedia:Controllability_Gramian|Controllability Gramian]]</ref><ref>{{cita libro | ||
| autore = Powel ND | | autore = Powel ND | ||
| autore2 = Morgansen KA | | autore2 = Morgansen KA | ||
Line 374: | Line 355: | ||
}}</ref>. | }}</ref>. | ||
Dies würde bereits ausreichen, um unsere Aufmerksamkeit auf ein außerordentlich erklärendes Phänomen namens Gate Control zu lenken. Wird ein Kind beim Fußballspielen am Bein getroffen, reibt es neben dem Weinen als erstes die schmerzende Stelle ausgiebig, damit der Schmerz nachlässt. Das Kind kennt die „Gate Control“ nicht, aktiviert aber unbewusst eine Aktion, die durch Stimulierung der taktilen Rezeptoren das Gate am Eingang des nozizeptiven Inputs der C-Fasern schließt und folglich den Schmerz lindert; Das Phänomen wurde erst 1965 von Ronald Melzack und Patrick Wall entdeckt<ref>{{cita libro | |||
| autore = Melzack R | | autore = Melzack R | ||
| titolo = The McGill Pain Questionnaire: major properties and scoring methods | | titolo = The McGill Pain Questionnaire: major properties and scoring methods | ||
Line 453: | Line 434: | ||
}}</ref>. | }}</ref>. | ||
Genauso wie in Computern findet auch in der Biologie Verschlüsselung und Entschlüsselung statt. Tatsächlich untersuchten die Autoren in einer kürzlich durchgeführten Studie den Einfluss molekularer Mechanismen des Phänomens der „Langzeitpotenzierung“ (LTP) im Hippocampus auf die funktionelle Bedeutung der synaptischen Plastizität für die Speicherung von Informationen und die Entwicklung der neuronalen Konnektivität. Es ist noch nicht klar, ob die Aktivität die Stärke der einzelnen Synapsen digital ('''01''', alles oder nichts) oder analog (graduiert) verändert. In der Studie stellt sich heraus, dass einzelne Synapsen eine „Alles-oder-nichts“-Verstärkung zu haben scheinen, was auf hochgradig kooperative Prozesse hinweist, aber unterschiedliche Schwellen für eine Verstärkung aufweisen. Diese Ergebnisse werfen die Möglichkeit auf, dass einige Formen des synaptischen Gedächtnisses digital im Gehirn gespeichert werden<ref>{{cite book | |||
| autore = Petersen C | | autore = Petersen C | ||
| autore2 = Malenka RC | | autore2 = Malenka RC |