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Es versteht sich von selbst, dass ein Beobachter mit einer deterministischen Denkweise, der einem Phänomen solch offensichtlicher okklusaler Inkongruenz gegenübersteht, den Kreuzbiss und den offenen Biss als Ursache der Malokklusion (Ursache/Wirkung) betrachtet oder umgekehrt; und es ist auch offensichtlich, dass der Beobachter eine kieferorthopädische Behandlung empfiehlt, um eine „Normokklusion“ wiederherzustellen. Diese Argumentation bedeutet, dass das Modell (Kausystem) „auf Okklusion normalisiert“ ist; und rückwärts gelesen bedeutet dies, dass die okklusale Diskrepanz die Ursache der Malokklusion und damit der Erkrankung des Kausystems ist. (Abbildung 1a). | Es versteht sich von selbst, dass ein Beobachter mit einer deterministischen Denkweise, der einem Phänomen solch offensichtlicher okklusaler Inkongruenz gegenübersteht, den Kreuzbiss und den offenen Biss als Ursache der Malokklusion (Ursache/Wirkung) betrachtet oder umgekehrt; und es ist auch offensichtlich, dass der Beobachter eine kieferorthopädische Behandlung empfiehlt, um eine „Normokklusion“ wiederherzustellen. Diese Argumentation bedeutet, dass das Modell (Kausystem) „auf Okklusion normalisiert“ ist; und rückwärts gelesen bedeutet dies, dass die okklusale Diskrepanz die Ursache der Malokklusion und damit der Erkrankung des Kausystems ist. (Abbildung 1a). | ||
Aber hören wir, was die beiden Akteure, der Zahnarzt und der Patient, im informativen Dialog sagen.<blockquote>''Der Zahnarzt teilt dem Patienten mit, dass er an einer schweren Fehlstellung leidet und diese behandelt werden sollte, um ihre Ästhetik und Kaufunktion zu verbessern. Der Patient antwortet jedoch entschieden: «Auf keinen Fall, ich habe überhaupt nicht die geringste Ahnung, Herr Doktor, weil ich vielleicht sogar ein wenig repräsentatives Lächeln habe, aber ich esse sehr gut.»'' | |||
''Die Antwort des Zahnarztes ist fertig, so betont der Praktiker: «Sie haben aber eine schwere Fehlstellung mit offenem Biss und einseitigem hinteren Kreuzbiss, Sie sollten schon Probleme mit Bruxismus und Schlucken sowie mit der Körperhaltung haben.»'' | |||
Nun bleibt die Schlussfolgerung sehr kritisch, da wir uns möglicherweise einer verbalen Sprache des Patienten gegenübersehen, die irreführend ist, weil sie nicht spezifisch ist und einer detaillierten physiopathogenetischen Kenntnis des Okklusionszustands nicht entspricht; oder wir haben es paradoxerweise mit einer in verbale Sprache umgewandelten Maschinensprache zu tun, die die Integrität des Systems garantiert. An diesem Punkt ist die Situation wirklich peinlich, weil weder der Patient noch der Beobachter (Zahnarzt) mit Sicherheit sagen können, dass sich das System in einem „Malokklusions“-Zustand befindet. | ''Die Patientin beendet die Konfrontation entschieden: «Absolut falsch: Ich kaue sehr gut, ich schlucke sehr gut und nachts schnarche ich viel, also knirsche ich nicht; Außerdem bin ich Sportler und habe keine Haltungsschäden».''</blockquote>Nun bleibt die Schlussfolgerung sehr kritisch, da wir uns möglicherweise einer verbalen Sprache des Patienten gegenübersehen, die irreführend ist, weil sie nicht spezifisch ist und einer detaillierten physiopathogenetischen Kenntnis des Okklusionszustands nicht entspricht; oder wir haben es paradoxerweise mit einer in verbale Sprache umgewandelten Maschinensprache zu tun, die die Integrität des Systems garantiert. An diesem Punkt ist die Situation wirklich peinlich, weil weder der Patient noch der Beobachter (Zahnarzt) mit Sicherheit sagen können, dass sich das System in einem „Malokklusions“-Zustand befindet. | ||
Genau in diesem Moment erinnert man sich an die Kritik der American Statistician Association mit dem Titel „Statistical inference in the 21st century: A World Beyond p <0.05“, die den Forscher auffordert, Unsicherheit zu akzeptieren, vernünftig nachdenklich, offen und bescheiden zu sein Aussagen<ref name="wasser" />: was sich im Grunde in eine Suche nach Interdisziplinarität übersetzt. | Genau in diesem Moment erinnert man sich an die Kritik der American Statistician Association mit dem Titel „Statistical inference in the 21st century: A World Beyond p <0.05“, die den Forscher auffordert, Unsicherheit zu akzeptieren, vernünftig nachdenklich, offen und bescheiden zu sein Aussagen<ref name="wasser" />: was sich im Grunde in eine Suche nach Interdisziplinarität übersetzt. | ||
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Ein stochastischer Beobachter kann beobachten, dass es eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt, dass sich der Patient im Moment <math>T_n </math> in einem Zustand einer Okklusionskrankheit befindet, da die natürliche Sprache des Patienten eine ideale psychophysische Gesundheit anzeigt; er/sie kommt dann zu dem Schluss, dass die okklusale Diskrepanz keine Ursache für eine neuromuskuläre und psychophysische Funktionsstörung sein kann. In diesem Fall kann also das Kausystem nicht nur auf die Okklusion normalisiert werden, sondern es wird auch ein komplexeres Modell benötigt, also muss es auf das Trigeminusnervensystem normalisiert werden. Der Patient wurde dann einer Reihe von elektrophysiologischen Trigeminustests unterzogen, um die Integrität seines/ihres Trigeminusnervensystems bei diesen klinischen „Malokklusion“-Zuständen zu beurteilen. | Ein stochastischer Beobachter kann beobachten, dass es eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt, dass sich der Patient im Moment <math>T_n </math> in einem Zustand einer Okklusionskrankheit befindet, da die natürliche Sprache des Patienten eine ideale psychophysische Gesundheit anzeigt; er/sie kommt dann zu dem Schluss, dass die okklusale Diskrepanz keine Ursache für eine neuromuskuläre und psychophysische Funktionsstörung sein kann. In diesem Fall kann also das Kausystem nicht nur auf die Okklusion normalisiert werden, sondern es wird auch ein komplexeres Modell benötigt, also muss es auf das Trigeminusnervensystem normalisiert werden. Der Patient wurde dann einer Reihe von elektrophysiologischen Trigeminustests unterzogen, um die Integrität seines/ihres Trigeminusnervensystems bei diesen klinischen „Malokklusion“-Zuständen zu beurteilen. | ||
Wir können die folgenden Ausgangsantworten sehen, die wir direkt in den Abbildungen 1b, 1c und 1d angeben (mit Erläuterung in der Bildunterschrift, um die Diskussion zu vereinfachen). Diese Tests und ihre Beschreibung sollten jetzt nur als „konzeptionelle Begründung“ für die Frage „Malokklusion“ betrachtet werden; später werden sie umfassend beschrieben und ihre Analyse in den einzelnen Kapiteln detailliert. Bereits bei dieser ersten deskriptiven Annäherung an das Kauphänomen lässt sich feststellen, dass es eine offensichtliche Diskrepanz zwischen dem Okklusionszustand (der zunächst die Orthodoxie der klassischen Kieferorthopädie stützen würde, ihn als „Malokklusivzustand“ zu betrachten) und den neurophysiologischen Daten gibt, die auf Unglaubliches hindeuten Synchronisation und perfekte Symmetrie der Trigeminusreflexe. | |||
Diese Ergebnisse sind auf alles andere als auf einen "Malokklusion" zurückzuführen: Wir stehen offensichtlich vor einem Fehler der logischen Sprache in der Medizin, in diesem Fall ist es tatsächlich angebrachter, darüber zu sprechen ... | <gallery mode="slideshow"> | ||
File:Bilateral Electric Transcranial Stimulation.jpg|'''Abbildung 1b''': Motorisch evoziertes Potenzial durch elektrische transkranielle Stimulation der Trigeminuswurzeln. Beachten Sie die strukturelle Symmetrie, die durch die Spitze-zu-Spitze-Amplitude am rechten und linken Masseter berechnet wird. | |||
File:Jaw Jerk .jpg|'''Abbildung 1c''': Unterkieferreflex, hervorgerufen durch Perkussion des Kinns durch einen ausgelösten neurologischen Hammer. Beachten Sie die funktionale Symmetrie, die durch die Spitze-zu-Spitze-Amplitude am rechten und linken Masseter berechnet wird. | |||
File:Mechanic Silent Period.jpg|'''Abbildung 1d''': Mechanische Ruheperiode, hervorgerufen durch Perkussion des Kinns durch einen ausgelösten neurologischen Hammer. Beachten Sie die funktionale Symmetrie, die auf der integralen Fläche des rechten und linken Masseters berechnet wurde. | |||
</gallery>Diese Ergebnisse sind auf alles andere als auf einen "Malokklusion" zurückzuführen: Wir stehen offensichtlich vor einem Fehler der logischen Sprache in der Medizin, in diesem Fall ist es tatsächlich angebrachter, darüber zu sprechen ... | |||
{{qnq|Okklusale Dysmorphie und nicht Malokklusion (was, wie wir später sehen werden, etwas ganz anderes ist)|}} | {{qnq|Okklusale Dysmorphie und nicht Malokklusion (was, wie wir später sehen werden, etwas ganz anderes ist)|}} |
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