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[[File:Hephaptic edited.jpeg|center|thumb|600x600px|'''Figure 10:''' Rechts mit EMG gekennzeichnet ist die Aufzeichnung der Entladung der motorischen Einheit am rechten Masseter zum Zeitpunkt des Krampfs gezeigt, während rechts unten mit M-Welle gekennzeichnet zwei motorische Potentiale zu sehen sind, die durch die elektrische Stimulation in der infratemporalen Fossa aufgezeichnet wurden auf dem Masseter. Bei der H-Wave ist es möglich, die Aufzeichnung der heteronomen H-Wave zeitlich ipsilateral zur Stimulation zu bemerken.]] | [[File:Hephaptic edited.jpeg|center|thumb|600x600px|'''Figure 10:''' Rechts mit EMG gekennzeichnet ist die Aufzeichnung der Entladung der motorischen Einheit am rechten Masseter zum Zeitpunkt des Krampfs gezeigt, während rechts unten mit M-Welle gekennzeichnet zwei motorische Potentiale zu sehen sind, die durch die elektrische Stimulation in der infratemporalen Fossa aufgezeichnet wurden auf dem Masseter. Bei der H-Wave ist es möglich, die Aufzeichnung der heteronomen H-Wave zeitlich ipsilateral zur Stimulation zu bemerken.]] | ||
=== | === Schlussfolgerungen === | ||
Nach diesem Schritt-für-Schritt-Pfad haben wir eine periphere motorische Nervenverletzung demonstriert, wie ursprünglich von Kaufman vorgeschlagen.<ref name="kauf">Kaufman MD. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7436363/ Masticatory spasm in facial hemiatrophy]. Ann Neurol 1980;7:585-7.</ref> Leitungsstudien haben eine Verlangsamung der Leitung im extrakraniellen Verlauf der Kaunervenfasern ohne Verringerung der Amplitude gezeigt <math>M-wave</math> und offensichtlich EMG-Zeichen einer chronischen Denervation. Die temporale Muskelbiopsie erschien histologisch normal. | |||
{{Q2| | {{Q2|Diese Ergebnisse weisen auf eine Axon-erhaltende Demeliminierung hin.}} | ||
Das Fehlen des Kieferrucks auf der erkrankten Seite weist auf eine Schädigung der afferenten Fasern mit großem Durchmesser hin ({{:F:A-alpha}})von den neuromuskulären Spindeln. Eine Läsion von wenigen Afferenzen {{:F:A-alpha}} könnte den Kieferruck leicht abschaffen.<ref>Cruccu G, Inghilleri M, Fraioli B, Guidetti B, et al. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3561775/ Neurophysiologic assessment of trigeminal function after surgery for trigeminal neuralgia]. Neurology 1987; 37:631-8.</ref> | |||
Eine Muskelnervenschädigung wäre nicht nur dadurch zu erklären, dass Patienten mit Hemimasticatory Spasm (HMS) keine Sensibilitätsstörungen haben, sondern auch, weil sie oft nur Spasmen in einem oder zwei M. levator mandibularis haben. Diese Beobachtungen sprechen gegen eine Schädigung der motorischen Wurzel oder des intrakraniellen Teils des Nervus mandibularis, wo die motorischen Bündel eng gruppiert sind,<ref>Pennisi E, Cruccu G, Manfredi M, Palladini G. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/1795166/ Histometric study of myelinated fibers in the human trigeminal nerve]. J Neurol Sci 1991;105:22-8.</ref>Begünstigung der Schädigung der einzelnen Muskelnerven, die durch die Fossa infratemporalis verlaufen. | |||
Der Mechanismus der Beteiligung der paroxysmalen unwillkürlichen Aktivität des Gesichts wurde von Kaufnan diskutiert<ref name="kauf" /> und von Thompson und Carroll<ref>Thompson PD, Carroll WM. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6842234/ Hemimasticatory spasm: a peripheral paroxysmal cranial neuropathy?] J Neurol NeurosurgPsychiatry 1983;46:274-6.</ref> die die enge Ähnlichkeit zwischen hemimastikatorischem und hemifazialem Spasmus betonten. | |||
Im EMG passen diese anhaltenden Krämpfe perfekt in die Beschreibung von Krämpfen, d. h. Entladungen unregelmäßiger motorischer Einheiten, die progressiv zunehmen, was zur Rekrutierung eines Großteils des Muskels durch synchrone Entladungen mit Geschwindigkeiten von 40 bis 60 Hz führt.<ref>Kimura J. Electrodiagnosis in diseases of nerve and muscle: principles and practice, 2nd edn. Philadelphia: FA Davis 1989.</ref> Gemeinsam mit hemifazialen Spasmen und Krämpfen können jedoch auch ektopische EMG-Aktivitäten nachgewiesen werden. | |||
Dies könnte für die hohe Frequenz von EMG-Entladungen mit einer Frequenz von 100–200 Hz und die Synchronisation des gesamten Muskels oder mehrerer Muskeln und der Nachaktivität verantwortlich sein. Die Synchronisation könnte durch die seitliche Ausbreitung von Entladungen benachbarter Nervenfasern erklärt werden,<ref>Nielsen VK. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6322049/ Pathophysiology of hemifacial spasm: II. Lateral spread of the supraorbital nerve reflex]. Neurology 1984;34:427-31.</ref><ref>Thompson PD. Stiff people. In Fahn S, Marsden CD, eds. Movement disorders 3. London: Butterworths, 1993: 367-99.</ref>Erzeugen eines lokalen Wiedererregungsschaltkreises. Die posthume EMG-Aktivität besteht aus paroxysmalen Entladungen, die einer willkürlichen orthodrome Kontraktion oder antidrome Impulse folgen können,<ref>Auger RG. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/573406/ Hemnifacial spasm: clinical and electrophysio- logic observations.] Neurology 1979;29: 1261-72.</ref><ref name="niels">Nielsen VK. [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6322048/ Pathophysiology of hemifacial spasm: I. Ephaptic transmission and ectopic excitation.] Neurology 1984;34:418-26.</ref>und wird der Selbsterregung derselben Axone nach dem Durchgang eines Impulses zugeschrieben. | |||
Bei unserer Patientin Mary Poppins beobachteten wir eine Synchronisation des gesamten oder eines großen Teils des am Spasmus beteiligten Muskels (Abb. 10, EMG); die Selbsterregung wird durch die Aufzeichnung der evozierten Entladungen nach der Antwort auf die Stimulation der Kaunerven nachgewiesen (Abb. 10, E). Diese Ergebnisse stützen die Hypothese, dass spontane Aktivität in einem demyelinisierten peripheren Nerv „entsteht“, ein Phänomen, das hepatisch genannt wird.<ref name="niels" /> | |||
Zusammenfassend war der Patient von einem „hemimasticatorischen Spasmus“ betroffen, der sich hauptsächlich auf den rechten Massetermuskel konzentrierte, aber mit indirekter Ausbreitung des Phänomens auf den rechten Schläfenmuskel, wahrscheinlich aufgrund der Leberaktivität aufgrund der Demyelinisierung der motorischen Kaunerven in der Fossa infratemporalis. Die Botulinum-Endotoxin-Therapie wurde sofort begonnen, mit vollständiger Regression der Erkrankung 10 Jahre später. | |||
{{Q2| | {{Q2|Aber wie entschlüsseln wir einen Maschinensprachcode?|Wir werden versuchen, es im Kapitel "Verschlüsselter Code: Ephaptische Übertragung" am Ende des Abschnitts "Hemimastikatorischer Spasmus" zu beschreiben.}} | ||
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