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Erkenntnistheorie (von griech. ἐπιστήμη, epistème, „gewisses Wissen“ oder „Wissenschaft“, und λόγος, logos, „Rede“) ist jener Zweig der Philosophie, der sich mit den Bedingungen befasst, unter denen wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden können, und mit den Methoden zu ihrer Erreichung Wissen.<ref><!--43-->The term is believed to have been coined by the Scottish philosopher James Frederick Ferrier in his ''Institutes of Metaphysic'' (p.46), of 1854; <!--44-->see Internet Encyclopedia of Philosophy, ''[https://www.iep.utm.edu/ferrier/ James Frederick Ferrier (1808—1864)]''. [[:wikipedia:James Frederick Ferrier|Wikipedia]]</ref> | Erkenntnistheorie (von griech. ἐπιστήμη, epistème, „gewisses Wissen“ oder „Wissenschaft“, und λόγος, logos, „Rede“) ist jener Zweig der Philosophie, der sich mit den Bedingungen befasst, unter denen wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden können, und mit den Methoden zu ihrer Erreichung Wissen.<ref><!--43-->The term is believed to have been coined by the Scottish philosopher James Frederick Ferrier in his ''Institutes of Metaphysic'' (p.46), of 1854; <!--44-->see Internet Encyclopedia of Philosophy, ''[https://www.iep.utm.edu/ferrier/ James Frederick Ferrier (1808—1864)]''. [[:wikipedia:James Frederick Ferrier|Wikipedia]]</ref> | ||
Der Begriff bezeichnet ausdrücklich den Teil der Gnoseologie, der sich mit den Grundlagen, der Gültigkeit und den Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnisse befasst. Im angelsächsischen Sprachraum wird der Begriff Epistemologie stattdessen hauptsächlich als Synonym für Gnoseologie oder Wissenstheorie verwendet – die Disziplin, die sich mit der Erforschung von Wissen befasst. | |||
Übrigens bleibt das Grundproblem der Erkenntnistheorie heute wie zu Humes Zeiten das der Überprüfbarkeit<ref>[[:wikipedia:David Hume|David Hume]] (<!--47-->Edimburgh, 7 <!--48-->may 1711 – <!--49-->Edimburgh, 25 <!--50-->august 1776) <!--51-->was a Scottish philosopher. He is considered the third and perhaps the most radical of the British Empiricists, after the Englishman John Locke and the Anglo-Irish George Berkeley.</ref><ref>{{cita libro | |||
| autore = Srivastava S | | autore = Srivastava S | ||
| titolo = Verifiability is a core principle of science | | titolo = Verifiability is a core principle of science | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
Das Hempel-Paradoxon sagt uns, dass jeder gesichtete weiße Schwan bestätigt, dass Krähen schwarz sind<ref><!--53-->Here we obviously refer to the well-known paradox called "of the crows", or "of the black crows", formulated by the philosopher and mathematician [[:wikipedia:Carl Gustav Hempel|Carl Gustav Hempel]], <!--54-->better explained in Wikipedia's article ''[https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Raven_paradox&oldid=942633026 Raven paradox]'':<br><!--55-->See {{cita libro | |||
|autore = Good IJ | |autore = Good IJ | ||
|titolo=The Paradox of Confirmation | |titolo=The Paradox of Confirmation | ||
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|numero=42 | |numero=42 | ||
|url=https://www.jstor.org/stable/685588 | |url=https://www.jstor.org/stable/685588 | ||
|anno = 1960|pag=145-149}}</ref>; | |anno = 1960|pag=145-149}}</ref>; das heißt, jedes Beispiel, das nicht im Gegensatz zur Theorie steht, bestätigt einen Teil davon:<br> | ||
::<math>A\Rightarrow B = \lnot A \lor B</math> <br> | ::<math>A\Rightarrow B = \lnot A \lor B</math> <br> | ||
Nach dem Einwand der Falsifizierbarkeit ist hingegen keine Theorie jemals wahr, weil zwar nur endlich viele Experimente dafür sprechen, aber theoretisch auch unendlich viele, die sie falsifizieren könnten.<ref>{{cita libro | |||
| autore = Evans M | | autore = Evans M | ||
| titolo = Measuring statistical evidence using relative belief | | titolo = Measuring statistical evidence using relative belief | ||
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}}</ref> | }}</ref> | ||
{{qnq| | {{qnq|Aber es ist nicht alles so offensichtlich...}} | ||
... | ...weil das Konzept der Erkenntnistheorie auf kontinuierliche Implementierungen trifft, wie in der Medizin: | ||
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*'''''<math>P-value</math>''''': <br>In | *'''''<math>P-value</math>''''': <br>In der Medizin wird beispielsweise zur Bestätigung eines Experiments, einer Reihe von Daten, die von Laborinstrumenten oder Umfragen stammen, die „Statistische Inferenz“ verwendet, und insbesondere ein berühmter Wert namens „Signifikanztest“ (P-Wert). Nun, auch dieses Konzept, das jetzt Teil der Genese des Forschers ist, schwankt. In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde die Aufmerksamkeit auf eine "Kampagne" gerichtet, die zu "Nature" gegen das Konzept der "Signifikanztests" durchgeführt wurde.<ref>{{cita libro | ||
| autore = Amrhein V | | autore = Amrhein V | ||
| autore2 = Greenland S | | autore2 = Greenland S | ||
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| DOI = 10.1038/d41586-019-00857-9 | | DOI = 10.1038/d41586-019-00857-9 | ||
| OCLC = | | OCLC = | ||
}}</ref>.<br /> | }}</ref>.<br />Mit über 800 Unterzeichnern, die wichtige Wissenschaftler unterstützen, kann diese "Kampagne" als wichtiger Meilenstein und als "stille Revolution" in der Statistik zu logischen und erkenntnistheoretischen Aspekten angesehen werden<ref>{{cita libro | ||
| autore = Rodgers JL | | autore = Rodgers JL | ||
| titolo = The epistemology of mathematical and statistical modeling: a quiet methodological revolution | | titolo = The epistemology of mathematical and statistical modeling: a quiet methodological revolution | ||
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| DOI = | | DOI = | ||
| OCLC = | | OCLC = | ||
}}</ref>. | }}</ref>. Die Kampagne kritisiert die zu vereinfachten statistischen Auswertungen, die bis heute in vielen Publikationen zu finden sind. Dies führte schließlich zu einer von der American Statistical Association gesponserten Diskussion, die eine Sonderausgabe von „The American Statistician Association“ mit dem Titel „Statistical Inference in the 21st Century: A World Beyond p <0,05“ mit 43 Artikeln nach vorne hervorbrachte -aussehende Statistiker<ref name="wasser">{{cita libro | ||
| autore = Wasserstein RL | | autore = Wasserstein RL | ||
| autore2 = Schirm AL | | autore2 = Schirm AL | ||
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| DOI = 10.1080/00031305.2019.1583913 | | DOI = 10.1080/00031305.2019.1583913 | ||
| OCLC = | | OCLC = | ||
}}</ref>. | }}</ref>. Die Sonderfrage schlägt sowohl neue Wege vor, um die Wichtigkeit von Forschungsergebnissen jenseits der willkürlichen Schwelle eines p-Werts zu signalisieren, als auch einige Richtlinien für die Durchführung der Forschung: Der Forscher sollte Unsicherheit akzeptieren, reflektiert, offen und bescheiden in seinen Aussagen sein<ref name="wasser" />. Die Zukunft wird zeigen, ob sich diese Versuche, die Wissenschaft jenseits der Signifikanztests statistisch besser zu unterstützen, in zukünftigen Veröffentlichungen widerspiegeln werden oder nicht<ref>{{cita libro | ||
| autore = Dettweiler Ulrich | | autore = Dettweiler Ulrich | ||
| titolo = The Rationality of Science and the Inevitability of Defining Prior Beliefs in Empirical Research | | titolo = The Rationality of Science and the Inevitability of Defining Prior Beliefs in Empirical Research | ||
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| DOI = 10.3389/fpsyg.2019.01866 | | DOI = 10.3389/fpsyg.2019.01866 | ||
| OCLC = | | OCLC = | ||
}}</ref>. | }}</ref>. Auch auf diesem Gebiet liegen wir auf einer Wellenlänge mit dem Wissenschaftsfortschritt nach Kuhn, indem wir über die Remodulation einiger deskriptiver statistischer Inhalte im Rahmen der Disziplinarität sprechen. | ||
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*''' | *'''Interdisziplinarität:'''<br>In der Wissenschaftspolitik ist allgemein anerkannt, dass wissenschaftsbasierte Problemlösungen interdisziplinäre Forschung (IDR) erfordern, wie sie das EU-Projekt Horizon 2020 vorschlägt<ref>European Union, ''[https://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/en/h2020-section/societal-challenges Horizon 2020]''</ref>. In einer aktuellen Studie konzentrieren sich die Autoren auf die Frage, warum Forscher kognitive und epistemische Schwierigkeiten bei der Durchführung von IDR haben. Es wird angenommen, dass der Verlust des philosophischen Interesses an der Erkenntnistheorie interdisziplinärer Forschung auf ein philosophisches Wissenschaftsparadigma namens "Physics Paradigm of Science" zurückzuführen ist, das die Anerkennung wichtiger IDR-Änderungen sowohl in der Wissenschaftsphilosophie als auch in der Forschung verhindert. Das vorgeschlagene alternative philosophische Paradigma, genannt "Engineering Paradigm of Science", macht alternative philosophische Annahmen über Aspekte wie den Zweck der Wissenschaft, den Charakter von Wissen, die epistemischen und pragmatischen Kriterien für die Akzeptanz von Wissen und die Rolle von technologischen Werkzeugen. Folglich benötigen wissenschaftliche Forscher sogenannte metakognitive Gerüste, die ihnen bei der Analyse und Rekonstruktion der Konstruktion von "Wissen" in verschiedenen Disziplinen helfen. In der interdisziplinären Forschung helfen metakognitive Gerüste der interdisziplinären Kommunikation, zu analysieren und zu artikulieren, wie die Disziplin Wissen aufbaut<ref name=":0"> | ||
{{cita libro | {{cita libro | ||
| autore = Boon M | | autore = Boon M | ||
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==P-value | ==P-value vs Interdisziplinarität== | ||
In Anbetracht dessen scheinen bei einer oberflächlichen Betrachtung der epistemischen Entwicklung der Wissenschaft die beiden Aspekte Disziplinarität ("Physik-Paradigma der Wissenschaft", Hervorhebung der Anomalie) und Interdisziplinarität ("Engineering Paradigma of Science", metakognitives Gerüst) so zu sein miteinander in Konflikt stehen; in Wirklichkeit sind sie jedoch, wie wir gleich in diesem Kapitel sehen werden, zwei Seiten derselben Medaille, weil beide dazu neigen, „paradigmatische Innovation“ ohne jeden Konflikt hervorzubringen. | |||
Nun könnten wir schlussfolgern, dass die „Innovationen“ an sich bereits „Fortschritte der Wissenschaft“ sind, wie es im Artikel „Wissenschaftliche Grundlagen der Zahnheilkunde“ von Yegane Guven heißt, in dem die Auswirkungen biologischer und digitaler Revolutionen auf die zahnärztliche Ausbildung und den Alltag betrachtet werden klinische Praxis, wie personalisierte regenerative Zahnheilkunde, Nanotechnologien, Virtual-Reality-Simulationen, Genominformationen und Stammzellstudien.<ref>{{cita libro | |||
| autore = Guven Y | | autore = Guven Y | ||
| titolo = Scientific basis of dentistry | | titolo = Scientific basis of dentistry |
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